Vorlage 6 – Jugendschutz
Sollen wir weiterhin künstlich einen Schwarzmarkt am Leben halten, der die falschen Leute reich macht, keinen Verbraucher-/Jugendschutz bietet und normale Bürger kriminalisiert?
Kein Mensch möchte, dass Kinder und Jugendliche kiffen, aber leichter als auf dem Schwarzmarkt kommt man nicht an Gras, welches auch noch oft unrein (Streckmittel, Pestizide, Schimmel) ist und enorm potent (hoher Wirkstoffgehalt) sein kann.
Auch nach einer Legalisierung mit Jugendschutz wird man nicht komplett verhindern können, dass Minderjährige mal an Gras kommen. Dann gibt es aber zumindest eine soziale Kontrolle durch ältere Freunde oder Geschwister, sowie saubere und klar gekennzeichnete Ware, anstatt bei wildfremden irgendeine unbekannte Ware zu kaufen, deren Wirkstoffgehalt und Verunreinigung ein Rätsel bleiben.
Eine klare Kennzeichnung des Wirkstoffgehalts hilft die richtige Dosierung zu finden, so wie es beim Bier auch möglich ist.
Verharmlosen möchte auch keiner etwas, aber hier wird erwachsenen Menschen ein grundlegendes Rechte verwehrt!
Es gibt Gefahren, insbesondere für unter 16 Jährige, die viel und über einen längeren Zeitraum kiffen. Cannabis-Missbrauch ist aber auch für Erwachsene nicht gerade förderlich, so wie es bei allen anderen Substanzen auch der Fall ist. Die Frage ist nur, warum wir die tödlichen Drogen Alkohol und Tabak legal und (einigermaßen) kontrolliert verkaufen und das beim Gras, was noch nicht mal toxisch ist, nicht möglich sein soll…
“Nach so vielen Jahrzehnten ergebnisloser Diskussionen sind wir nicht mehr an Glaubenssätzen, Meinungen und Allgemeinplätzen zur Prohibition interessiert. Wir erwarten Beweise. Für die Vorteile von Prohibition wurde noch kein einziger vorgelegt. Diejenigen dagegen mehren sich von Jahr zu Jahr. Ob uns das gefällt oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle. Es sei denn, Suchtpolitik wäre eine Geschmacksfrage.”
Dr. Raphael Gaßmann, Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen
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