Legalisierung von Cannabis wird nicht alle Probleme zu 100 Prozent lösen
Legalisierung bringt weder wasserdichten Jugendschutz noch komplette Austrocknung des Schwarzmarktes. Aber selbst die schlechteste Regulierung wäre besser als ein Verbot, welches selbst zusätzlich schadet.
Ziel sollte sein, möglichst viele Konsumenten durch angemessene, verhältnismäßige und nachvollziehbare Regularien von legalen Optionen, wie Eigenanbau und Fachgeschäfte, zu überzeugen. Dies lässt den Schwarzmarkt am effektivsten schrumpfen. Wahrscheinlich niemals zu 100%, aber jeder einzelne Konsument, welcher auf legale Optionen zurückgreift, schwächt die organisierte Kriminalität und profitiert von Gesundheitsschutz.
Generell braucht es auch Zeit, bis der über Jahrzehnte gewachsene Schwarzmarkt mit seinen Strukturen langsam austrocknet. In Zukunft wird sicherlich, wie bei Tabak auch, immer ein Schwarzmarkt existieren. Wie groß dieser sein wird, hängt im Wesentlichen mit der Ausgestaltung einer Legalisierung zusammen.
Und umso kleiner ein Schwarzmarkt für Cannabis ist, desto weniger Minderjährige können darauf zurückgreifen.
Am Ende werden sicherlich auch Jugendliche Cannabis durch volljährige Bekannte erhalten und konsumieren können. Aber dann handelt es sich i.d.R. zumindest um sauberes und klar deklariertes Cannabis. Im Gegensatz zu der immer öfter gefährlich gestreckten Ware, die momentan verkauft wird. An synthetischen Cannabinoiden sind bereits Menschen gestorben!
Ehrliche, sachliche und ansprechende Aufklärung, sowie niedrigschwellige Hilfe wäre in diesem Zusammenhang die beste Strategie.
Trotz gewisser Risiken ist Cannabis kein Plutonium und Legalisierung keine Raketenwissenschaft!
Die größten Fehler bei Tabak und Alkohol werden bei Cannabis sicherlich direkt vermieden und nachsteuern kann man ggfs. immer noch. Außerdem können wir direkt von Erfahrungen anderer Staaten profitieren.
Die für eine Legalisierung zuständigen Politiker sollten sich demnach nicht im Perfektionismus verlieren und am Ende gar eine schädliche Überregulierung gestalten.
Auch wenn sich manche Verfechter der Prohibition den ganzen logischen Argumenten, welche sich z.B. in Kanada bestätigen, immer noch verschließen. Diese Gegner einer Legalisierung sollten langsam anerkennen, dass in den Staaten mit bereits realer Legalisierung nicht die ganzen dramatischen Befürchtungen eingetreten sind. Trotz einiger Anfangsfehler.
Wir würden zum ersten Mal eine Kontrolle bis zum gewissen Grad erhalten, welche seit Beginn der Prohibition komplett verwehrt wird.
Zur Erinnerung:
Selbst die schlechteste Regulierung wäre besser als schädliche Prohibition!