Hier geht es zur neuen Fassung: Ehrliche Aufklärung

Liebe Jugendliche und junge Erwachsene,

Cannabis kann Spaß machen, entspannen, neue Erkenntnisse liefern und bei Krankheiten helfen. Ich finde Cannabis zwar prinzipiell ungefährlicher als Alkohol, aber es ist trotzdem nicht komplett ungefährlich, auch wenn das einige Konsumenten gerne behaupten.

Besonders junge Menschen sind von den Risiken betroffen. Ich will keinen moralischen Zeigefinger erheben, sondern euch Informationen an die Hand geben, die euch helfen sollen.

Wenn ihr zu früh, zu viel und über einen zu langen Zeitraum intensiv konsumiert, steigt das Risiko für psychische Probleme enorm. Manche, wenn auch ein geringer Prozentsatz, haben durch eine Veranlagung ein erhöhtes Risiko für Psychosen, die durch längeren Cannabis-Konsum getriggert (also ausgelöst) werden können. Dies gilt auch prinzipiell für Alkohol!

Unter 16 Jahren sollte man auf jeden Fall die Finger davon lassen, da das Risiko in dieser Altersgruppe am größten ist!

Aber auch ab 16 Jahren sollte man es nur sehr selten (am besten gar nicht! Ernsthaft!) konsumieren, da sich das Gehirn auch noch bis zum 21. Lebensjahr enorm umbaut und weiterhin eine erhöhtes Risiko besteht. Cannabis kann in dieser Phase der Neustrukturierung bleibende Veränderungen verursachen und natürlich weiterhin die Entwicklung der Persönlichkeit mehr oder weniger stark verzögern oder andere Probleme hervorrufen. Eigentlich baut sich das Gehirn noch bis zum ca. 25. Lebensjahr  um, also wenn man auf Nummer sicher gehen möchte, dann würde man bis zu diesem Alter gar keine psychoaktive Substanz (inkl. Alkohol) zu sich nehmen. Aber das muss jeder für sich selber entscheiden.
Man kann also an dieser Stelle festhalten: Am besten so spät wie möglich anfangen!

Die Risiken sind in der Regel davon abhängig davon, wie oft, wie viel und in welchem Alter ihr konsumiert. Wenn ihr aber schon beim ersten Konsum ein ungutes Gefühl habt, lasst es einfach bleiben.

Generell sollte man nur konsumieren, wenn man gut gelaunt ist und sich wohl fühlt.

Viele Konsumenten, die in jungen Jahren sehr viel gekifft haben, bereuen das meistens später, da diese Menschen einiges an Entwicklung nachholen müssen. Das gilt vielleicht nicht für alle Hardcore-Kiffer, aber für viele.

Auch wenn es sich spießig anhören mag, sollte man in jungen Jahren besser darauf verzichten oder nur selten konsumieren. 1x im Monat sollte für 16-18 Jährige die absolute Obergrenze darstellen, aber eigentlich solltet ihr auch in diesem Alter noch die Finger davon lassen. Für alle zwischen 18-21 Jahren kann man sagen, dass 4x im Monat ein maximaler Richtwert darstellen sollte (außer Patienten). Das Gehirn entwickelt sich immer noch, denkt daran! Und was ist wichtiger als eurem Gehirn einen guten Start für den Rest des Lebens zu geben? Vielleicht interessiert euch das auch in diesem Alter einen Scheiß, aber es gibt genug Menschen, die einen zu intensiven Cannabiskonsum später bereut haben. Auch wenn ihr das vielleicht nicht hören wollt… ihr befindet euch biologisch noch in der Pubertät.

Selbst wenn man über 21 Jahre alt ist, sollte man nicht täglich konsumieren (chronische Patienten ausgenommen). Denkt daran, dass sich euer Gehirn noch bis zum 25. Lebensjahr umbaut, auch wenn nicht mehr so stark wie bis zum 21. Lebensjahr. Maximal 2x wöchentlich ist ein guter Richtwert, aber generell sollte man hier klar festhalten:

Stellt keine Droge, egal welche, in euren Lebensmittelpunkt. Sobald ihr euer Leben nach irgendeiner Substanz richtet, habt ihr ein Problem (mehr oder weniger stark ausgeprägt). Oft stoned auf einer Couch abzuhängen, bietet im Nachhinein betrachtet bestimmt nicht so viele schöne Erinnerungen und Erfahrungen, als z.B. Unternehmungen mit Freunden. Es geht hier auch nicht darum totale Abstizenz zu predigen, aber oft ist weniger mehr… Klasse statt Masse könnte man sagen. Genießt einfach intensiver die wenigeren Rausch-Momente, dann habt ihr insgesamt mehr davon.

Es ist auf keinen Fall ratsam Substanzen als „Problemlösung“ einzusetzen. Wenn man in irgendeiner Form belastet ist, dann liegt das Bedürfniss dem zu entfliehen oft Nahe. Substanzen, welche einem ein schönes Gefühl geben, scheinen dann in solchen Momenten sehr reizvoll. Aber im Endeffekt hilft es kein Stück, sondern verschlimmert in den allermeisten Fällen die Probleme. Durch Verdrängung wurden die wenigsten Probleme gelößt 😉

Übrigens ist es eine ganz schlechte Idee, wenn ihr zuerst Alkohol trinkt und dann kifft. Das hat schon selbst viele erfahrene Konsumenten umgehauen (Kreislaufprobleme, Erbrechen usw.)
Der Mischkonsum ist sowieso nie zu empfehlen, aber wenn es denn sein muss, dann zuerst kiffen und danach wenig Alkohol trinken, also besauft euch dann nicht!

Generell sollte man auch auf Tabak verzichten und Cannabis pur verdampfen (Vaporizer!). Vaporisieren bietet viele Vorteile:

  • Kein schädlicher Verbrennungsprozess.
  • Somit kein stinkender Rauch, sondern wohlriechender Dampf, welcher sich nicht in Textilien festsetzt und schneller verfliegt.
    Zum einen kann das für einen persönlich, sowie auch für die Außenwirkung bei sensiblen Nachbarn interessant sein.
  • Cannabis wird in Vaporizern immer pur konsumiert. Cannabis mit Tabak zu mischen ist an sich nie zu empfehlen, auch wenn das in Europa häufig praktiziert wird. Mischkonsum mit Tabak (Nikotin) kann wiederum zu höherem Konsum von Cannabis führen. Ich würde behaupten, dass viele einfach eine Nikotinsucht mit einer Cannabissucht verwechseln… oder zumindest die Nikotinsucht zu verstärktem Cannabiskonsum führt.
    Außerdem hat man weniger Kreislaufprobleme, bzw. kalte Hände, wenn man auf Tabak komplett verzichtet.
  • Erhebliche Einsparung von Cannabisblüten, selbst wenn man vorher schon pur konsumiert hat
    (ca. 50% weniger Cannabisblüten notwendig)
  • Nicht nur für Cannabispatienten empfohlen, da gesunde und gut dosierbare Applikationsform.
  • Besserer Geschmack. Mittlerweile wird auf Cannabis Cups primär verdampft um die diversen Sorten besser bewerten zu können.
    Auch für Nichtraucher ohne Einschränkungen zu empfehlen und man muss sich nicht erst an einen Verbrennungs- oder Tabakgeschmack gewöhnen.

Wenn ihr trotzdem unbedingt rauchen müsste, dann verwendet Aktivkohle-Filter, welche die Lunge zumindest etwas schonen und nichts von der Wirkung nehmen! Es gibt auch Pur-Pfeifen, wo solche Aktivkohle-Filter verwendet werden können.
Tabak als solches birgt im Übrigen ein ganz eigenes Risiko für psychische Erkrankungen, abgesehen von all den anderen körperlichen Schäden, die durch Tabak ausgelöst werden.

Also nochmal in aller Deutlichkeit:
Ich kann nur dazu raten Cannabis pur zu konsumieren, im Optimalfall im Vaporizer!

Und lasst im Eigeninteresse die Finger von den Legal Highs (z.B. chemische “Kräutermischungen”), da diese völlig unberechenbar sind und die künstlichen Cannabinoide (Wirkstoffe) wesentlich länger im Gehirn wirken.

Es sind auch schon Menschen daran gestorben, und das ist kein Witz! Panikattacken und Atemnot sind keine Seltenheit bei diesen Legal Highs.

Bei Kreislaufproblemen bezüglich Cannabis solltet ihr eure Beine hochlegen und viel Wasser trinken. wenn es euch wieder besser geht, dann langsam wieder aufrichten.

Falls ihr mal Angst oder Panik empfinden solltet, kann die Zufuhr von CBD (als CBD-Öl oder Blüten) als Sofortmaßnahme helfen. Außerdem solltet ihr versuchen euch zu beruhigen, denn die Wirkung wird definitiv nachlassen und Schlaf ist in diesem Fall die beste Medizin. Zusätzlich ist ein guter Freund, der einem beruhigen kann, optimal. Eine ruhige und vertraute Umgebung ist außerdem immer ratsam. Entspannung ist hier das Stichwort.
Bitte scheut euch nicht einen Arzt aufzusuchen, wenn es euch spätestens im Verlauf des nächsten Tages nicht besser geht!

Eure Gesundheit geht immer vor!

Passt einfach immer auf euch auf, dann könnt ihr es noch bis zum Lebensende genießen.

Bitte vergesst nie, dass sich das Leben nicht ums Kiffen dreht, auch wenn Cannabis (Hanf) eine beeindruckende Pflanze ist.

Cannabis kann in bestimmten Momenten wundervoll sein, aber bei Missbrauch auch eine unglaubliche Belastung werden.

Der Umgang damit ist ein wesentlicher Faktor!

Übertreibt es einfach nicht, dann habt ihr auch lange Spaß damit!

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Ergänzung zur Aufklärung und zum Thema Regulierung von Cannabis:

Nur eine Legalisierung mit ehrlicher Aufklärung kann einen echten Jugendschutz bieten, auch wenn das die Legalisierungs-Gegner gerne in Frage stellen. Wir sehen ja, dass es für Jugendliche oft einfacher ist an Cannabis zu kommen, als an harten Alkohol, wobei dieser auch nicht im Supermarkt oder an Tankstellen verkauft werden sollte (von der Werbung ganz zu schweigen).

Auch wenn sich vielleicht nach einer Legalisierung manche Jugendliche etwas Cannabis durch Volljährige besorgen lassen, hätten die zumindest saubere Ware und eine soziale Kontrolle durch den Volljährigen. Der Schwarzmarkt für Cannabis wird stark schrumpfen, insofern der Schwarzmarktpreis gehalten oder unterboten werden kann.

Oder sehen wir im Park Alkohol-Dealer rumlaufen, die Alk an Jugendliche verkaufen?

Zum Thema Psychoserisiko:
Im Prinzip besteht dasselbe erhöhte Psychose-Risiko, wie bei Großstadtkindern im Gegensatz zu Kindern, die in kleineren Städten oder Dörfern aufwachsen. Das erhöhte Risiko in absoluten Zahlen sieht dann so aus: 1-2 von 100 Menschen sind gefährdet.
Quelle:
Herr Dr. Franjo Grotenhermen
http://www.arbeitsgemeinschaft-cannabis-medizin.de/?p=102120

Das bedeutet aber nicht, dass die Problematik der Persönlichkeitsentwicklung nicht alle anderen jungen Problemkonsumenten (Hardcore-Kiffer) betrifft!


ZDF zoom – Zoff ums Kiffen (12.05.2015):

(Mediathek)
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2394678/ZDFzoom-Zoff-ums-Kiffen

Quarks & Co – Kiffen – 7 Dinge, die Sie wissen sollten! (02.12.2014):
(YouTube)
https://www.youtube.com/watch?v=tnkYWeeAi54

https://www.youtube.com/watch?v=tnkYWeeAi54

(Mediathek)
http://www.ardmediathek.de/tv/Quarks-Co/Kiffen-7-Dinge-die-Sie-wissen-sollten/WDR-Fernsehen/Video?documentId=25094660&bcastId=7450356

Mit Kindern über Drogen sprechen? | Drug Education Agency (145)
https://www.youtube.com/watch?v=0gUAXaICWvw

 


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